Digitaler Samba Blog Deutsch

Microsoft Teams: WLAN-Tracking und Datenschutzrisiken

Geschrieben von Nina Benkotic | November 20, 2025

In der Ära der Hybridarbeit ringen viele Unternehmen damit, das richtige Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Kontrolle, zwischen selbstständigem Arbeiten und Teamarbeit zu finden. Mit dem kommenden Update für Microsoft Teams, das eine automatische Erkennung der Büroanwesenheit einführt, dürfte sich diese Spannung nun weiter verstärken.

In der Ära der hybriden Arbeit ringen viele Unternehmen damit, das richtige Gleichgewicht zwischen Flexibilität und Kontrolle, eigenständigem Arbeiten und Teamarbeit zu finden. Mit dem bevorstehenden Update für Microsoft Teams, das eine automatische Erkennung der Büroanwesenheit einführt, dürfte diese Spannung weiter zunehmen.

Dieser Blog beleuchtet, was diese Änderung für Mitarbeitende in Unternehmen bedeutet, die Microsoft-Pakete nutzen, warum sie sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer relevant ist und wie flexiblere Alternativen wie Digital Samba einen anderen Weg aufzeigen können. Ob du als CTO, DPO oder Product Owner in einem EU-basierten KMU arbeitest oder als HR-/IT-Entscheidungsträger deine Kollaborations-Tools überprüfst – diese Einblicke kommen zur richtigen Zeit.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sich in Teams ändert (Rollout Dezember 2025)
  2. Wie das WLAN-basierte Location-Tracking funktioniert
  3. Warum Microsoft behauptet, dies sei notwendig
  4. Auswirkungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
  5. Warum manche Unternehmen ihren Kollaborations-Stack überdenken könnten
  6. Ein Blick auf die Alternative: Digital Samba
  7. Fazit

Was ändert sich in Teams (Rollout Dezember 2025)

Wie angekündigt wird Microsoft im Dezember 2025 eine neue Funktion in Teams einführen, die den Arbeitsort eines Nutzers automatisch aktualisiert – basierend auf der Verbindung zum WLAN-Netzwerk der Organisation.

Im Microsoft 365 Roadmap-Eintrag heisst es dazu:

„Wenn sich Nutzer mit dem WLAN ihrer Organisation verbinden, legt Teams automatisch ihren Arbeitsort fest und zeigt an, in welchem Gebäude sie sich befinden.“

Laut Microsoft-Dokumentation kann die automatische Erkennung des Arbeitsorts entweder durch die Verbindung zu einem drahtlosen Netzwerk oder durch das Anschliessen an ein Arbeitsplatz-Peripheriegerät ausgelöst werden. Der WLAN-basierte Ansatz befindet sich derzeit in der Vorschau und wird später allgemein verfügbar sein. Administratoren müssen die Richtlinie aktivieren, und Nutzer müssen zustimmen – denn die Funktion ist standardmässig deaktiviert.

Wie die standortbasierte Wi-Fi-Erkennung funktioniert

Hier findest du eine kurze Übersicht (inklusive Mini-Sidebar), wie die Funktion technisch vorgesehen ist:

Was das Update vorsieht

  • Die Organisation konfiguriert die SSIDs (und optional BSSIDs) der Unternehmens-WLANs, die einzelnen Gebäudestandorten zugeordnet sind.

  • Wenn sich ein Nutzer auf Windows oder macOS in Teams anmeldet und mit einem dieser WLANs (oder einem Arbeitsplatz-Peripheriegerät) verbindet, aktualisiert Teams den „Arbeitsort“ automatisch auf „Im Büro“ oder das jeweilige Gebäude.

  • Das Update erfolgt nur innerhalb der definierten Arbeitszeiten des Nutzers. Verbindungen ausserhalb dieser Zeiten können keinen Standortwechsel auslösen.

  • Nutzer müssen der Standorterkennung ausdrücklich zustimmen; standardmässig ist sie deaktiviert. Administratoren können keine pauschale Zustimmung im Namen der Mitarbeitenden erteilen.

  • Diese Methode bietet mehr Automatisierung für die Sichtbarkeit im Hybrid-Arbeitsmodell – wirft jedoch, wie wir gleich sehen, auch einige Fragen auf.

Warum Microsoft meint, dass diese Funktion nötig ist

Microsoft stellt dieses Feature als Produktivitäts- und Kollaborationsverbesserung für hybride Arbeitsumgebungen dar. Laut dem Unternehmen und verschiedenen Berichten zum Update gilt:

  • Es soll ein zentrales Problem hybrider Teams lösen: Wer ist wann im Büro? Laut Branchenkommentaren soll das Update genau hier “für mehr Klarheit sorgen”.

  • Es soll Verwirrung darüber reduzieren, wo Kolleginnen und Kollegen gerade arbeiten, und spontane persönliche Abstimmungen in grossen Campus-Umgebungen oder Bürogebäuden erleichtern.

  • Aus IT-/Admin-Perspektive liefert es ein zusätzliches Signal für Workplace-Analytics, Desk-Booking-Optimierung und das Management von Hot-Desking-Ressourcen.

Kurz gesagt: Microsofts Argumentation ist, dass eine automatisierte Anwesenheitserkennung über WLAN für reibungslosere hybride Zusammenarbeit, bessere Raumauslastung und mehr Kontext im Team sorgen soll.
Auf dem Papier ist dieses Ziel nachvollziehbar – in der Praxis sind die breiteren Auswirkungen jedoch entscheidend.
Jedes System, das Verhaltensdaten passiv erfasst – auch wenn es gut gemeint ist – wirft unweigerlich Fragen zu Einwilligung, Verhältnismässigkeit und langfristigem Vertrauen in der Belegschaft auf.

Auswirkungen für Arbeitgeber und Mitarbeitende

Mit dieser neuen Funktion am Horizont müssen sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeitende in EU-basierten KMU nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken dieser Änderung im Hinblick auf Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien abwägen.

Vorteile für Arbeitgeber

  • Mehr Echtzeit-Transparenz darüber, wer im Büro ist – und wer nicht.
    Diese Informationen können helfen, hybride Arbeitsrichtlinien besser durchzusetzen.
  • Bessere Daten zur Nutzung der Büroflächen
    (z. B. Desk-Booking, Gebäudebelegung, Ressourcenplanung).
  • Weniger administrativer Aufwand:
    weniger manuelle Statusaktualisierungen, weniger Nachfragen, um herauszufinden, wer gerade vor Ort ist.
  • Potenzielle Integration in umfassendere Workplace-Analytics:
    z. B. Flächennutzung, Bewegungsströme, Optimierung hybrider Arbeitsmodelle.
  • Verbesserte Koordination für vor Ort stattfindende Zusammenarbeit:
    Wenn klar ist, wer physisch im Büro ist, können spontane persönliche Abstimmungen schneller stattfinden.

Risiken für Mitarbeitende, Kultur & Compliance

  • Wahrnehmung (oder Realität) erhöhter Überwachung:
    Die automatische Anwesenheitserkennung kann Vertrauen untergraben und die Kultur von „Flex-First“ zu „Watch-First“ verschieben – denn Mitarbeitende fühlen sich womöglich beobachtet, sobald sie mit dem Büro-WLAN verbunden sind.
  • Datenschutz- und Compliance-Implikationen, insbesondere im Rahmen der DSGVO:
    Standortbezogene Daten, die einer Person zugeordnet werden können, lösen hohe Datenschutzanforderungen aus.
    Dies ergibt sich insbesondere aus Erwägungsgrund 30 und Artikel 4(1) DSGVO sowie entsprechenden Auslegungen des Europäischen Datenschutzausschusses (EDPB).

Kurz gesagt:
Sobald ein System die physische Anwesenheit eines Mitarbeitenden über WLAN-Netzwerke oder Gerätekennungen erfasst oder ableitet, verarbeitet es personenbezogene Daten. Wenn diese Daten Rückschlüsse auf Arbeitsverhalten zulassen, kann dies zusätzliche Pflichten auslösen – etwa die Notwendigkeit einer DSFA (Datenschutz-Folgenabschätzung) nach Artikel 35 DSGVO.

  • Hybrid-Work-Flexibilität könnte untergraben werden:
    Wenn Anwesenheit statt Ergebnis zählt, können Remote-First- oder flexible Modelle stillschweigend geschwächt oder komplett ausgehebelt werden.
  • Risiko von Fehlinterpretation oder Missbrauch der Daten:
    Die Verbindung mit dem Büro-WLAN bedeutet nicht automatisch, dass jemand produktiv arbeitet – dennoch könnten Richtlinien dies so deuten.
  • Auswirkungen auf das Mitarbeitererlebnis:
    Manche könnten sich gezwungen fühlen, häufiger ins Büro zu kommen (oder zumindest ins Büro-WLAN einzuloggen), nur um Anwesenheit zu zeigen – was Autonomie und Moral beeinträchtigen kann.

Die automatische Aktualisierung des Arbeitsstandorts verdeutlicht die wachsende Spannung zwischen Automatisierung und Autonomie.
Während Arbeitgeber stärkere Signale und mehr Informationen über das Verhalten ihrer Belegschaft erhalten, könnten sich Mitarbeitende zunehmend unter Beobachtung fühlen.

Warum einige Organisationen ihren Collaboration-Stack überdenken könnten

Für viele EU-basierte KMU ist die Einführung dieser automatisierten Anwesenheitserfassung in Microsoft Teams ein strategischer Moment. Sie könnte dazu führen, den Collaboration-Stack grundsätzlich zu hinterfragen – insbesondere ob er wirklich zu euren Anforderungen an hybrides Arbeiten, Unternehmenskultur und Compliance passt. Wichtige Gründe dafür sind:

  • Bedarf an echter Flexibilität im hybriden Arbeiten:
    Organisationen erkennen zunehmend, dass Hybridarbeit nicht aus starren „vor Ort vs. remote“-Modellen besteht, sondern aus flüssigem, vertrauensbasiertem Arbeiten. Ein System, das Präsenz automatisiert erfasst, kann dieses Gleichgewicht verschieben.
  • Vertrauenskultur vs. Überwachungskultur:
    Wenn sich Mitarbeitende überwacht statt vertraut fühlen, könnten langfristige Auswirkungen auf Employee Experience und Mitarbeiterbindung schwerer wiegen als kurzfristige Vorteile bei der Koordination.
  • Datenresidenz und Datenhoheit:
    Gerade in der EU können die Verarbeitung und Speicherung von Arbeitsplatzanalysen und Standortdaten besondere rechtliche und datenschutzbezogene Fragen aufwerfen (z. B. Speicherort, Datenverarbeitung, mögliche Drittlandtransfers). Wenn dein Collaboration-Stack dich in Graubereiche bringt, ist das ein Warnsignal.
  • Entwicklerfreundliche Integrationen und Erweiterbarkeit:
    Wenn du als Product Owner oder CTO Collaboration-Funktionen direkt in deine Workflows oder Produkte integrieren möchtest (z. B. per SDK oder API), brauchst du eine Plattform, die offen, modular und gut anpassbar ist – und nicht eine, die vor allem Monitoring-Features vorantreibt.
  • Fokus auf echte Geschäftsergebnisse statt reine Präsenzmetriken:
    Produktivität, Kreativität und Wohlbefinden zählen – nicht nur, ob jemand um 9 Uhr morgens mit dem Büro-WLAN verbunden ist. Eine Plattform, die auf output-orientierte Metriken statt auf Anwesenheit setzt, kann dir langfristig einen strategischen Vorteil verschaffen.

In diesem Kontext werden einige Entscheidungsträger möglicherweise erneut prüfen, ob Alternativen zu Microsoft Teams besser geeignet sind – insbesondere dort, wo Kultur, Datenschutz und Anforderungen an individuelle Integrationen eine grosse Rolle spielen.

Ein Blick auf die Alternative: Digital Samba

Wenn du nach einer Kollaborationsplattform suchst, die über Microsoft Teams hinausgeht, lohnt sich ein Blick auf unsere Digital-Samba-Videokonferenz-API. So adressiert unsere Software viele der oben genannten Herausforderungen:

Was ist Digital Samba?

Digital Samba ist eine europäische Videokonferenz- und Kollaborationsplattform, die speziell für hybrides Arbeiten, Datenschutz und Entwicklerfreundlichkeit entwickelt wurde. Zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen gehören eine flexible Anwesenheitslogik (statt rein automatischer Präsenz-Erkennung über Wi-Fi), weniger invasive Tracking-Mechanismen und ein starkes SDK/API-Ökosystem für den Einbau in deine eigenen Workflows.

Wie Digital Samba Risiken adressiert:

  • Keine automatische Standorterkennung über Büro-Wi-Fi:
    Digital Samba verwendet nicht die automatische Erkennung der Büronähe über Wi-Fi als primäres Mittel zur Präsenzbestimmung. Stattdessen bietet es nutzerzentrierte, flexible Anwesenheitslogik, die hybride Arbeitsmodelle respektiert.
  • Datenresidenz-Optionen:
    Da viele europäische KMUs grossen Wert darauf legen, wo Daten gespeichert und wie sie verarbeitet werden, bietet Digital Samba EU-basiertes Hosting und datenschutzorientierte Governance.
  • Entwicklerfreundlich:
    Wenn du als Product Owner oder CTO Kollaboration direkt in dein Produkt integrieren möchtest, bieten dir das SDK und die API von Digital Samba deutlich mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten.
  • Culture-first-Design:
    Statt Mitarbeitende über Standorttracking subtil in Richtung Büro zu drängen, unterstützt Digital Samba vertrauensbasierte Zusammenarbeit. Ob remote, hybrid oder vor Ort – alle können nahtlos kommunizieren, ohne eingebauten „Anwesenheitsdruck“. Dank seines umfangreichen Funktionsumfangs eignet sich Digital Samba für verschiedenste Remote-Work-Anwendungsfälle – von Einzelgesprächen über Webinare bis hin zu grossen Meetings und Trainings.

Wenn du prüfen möchtest, wie Digital Samba als Alternative zu Microsoft Teams abschneidet, kannst du die entsprechende Landingpage besuchen.

Fazit

Die kommende automatische, WLAN-basierte Erkennung des Arbeitsstandorts in Microsoft Teams stellt eine bedeutende Weiterentwicklung dar – eine, die zwar echte Vorteile für die Koordination bietet, gleichzeitig aber grundlegende Fragen zu Hybrid-Work-Kultur, Datenschutz und strategischer Flexibilität aufwirft. Für EU-basierte KMU, bei denen Datenschutz, Vertrauen und Entwickler-Flexibilität im Vordergrund stehen, könnte dies ein passender Moment sein, zu prüfen, ob Teams weiterhin die optimale Plattform ist.

Wenn du gerade abwägst, ob du bei Microsoft Teams bleiben oder andere Optionen evaluieren solltest, empfehlen wir dir, unsere Landingpage zum Thema Microsoft Teams Alternative zu besuchen, um Plattformen zu vergleichen und herauszufinden, ob eine hybrid-native, datenschutzfreundliche Lösung wie Digital Samba besser zu deinen langfristigen Hybrid-Work- und Integrationszielen passt. Oder sprich direkt mit unserem Sales-Team, um ein individuelles Angebot zu erhalten.

Referenzen

  1. Cyber Press. (27 October 2025). Microsoft Teams to Detect Work Location via Wi-Fi Networks. Cyber Press. 
  2. Doffman, Z. (22 October 2025). Microsoft Teams Starts Telling Your Company If You’re Not At Work. Forbes. 
  3. Devlin, K. (23 October 2025). Microsoft Teams Adds Smart Location Detection for Hybrid Work. UC Today. 
  4. Heise Online. (25 October 2025). Microsoft Teams can record office presence from December. heise online. 
  5. Microsoft. (2025). Microsoft 365 Roadmap: Microsoft Teams – Automatically update your work location via your organisation’s Wi-Fi. Microsoft.
  6. Microsoft. (19 June 2025). Configure automatic detection of work location in Microsoft Teams. Microsoft Learn. 
  7. Mukherjee, A. (27 October 2025). Microsoft Teams to automatically detect when you’re in office: Here’s what it means. Moneycontrol. 
  8. HRK Katha. (27 October 2025).  Microsoft Teams’ new Wi-Fi detection feature sparks debate on employee privacy. HRK News. 
  9. Killian, Z. (25 October 2025). Microsoft Teams Could Soon Rat You Out To Your Boss With Your Live Location. HotHardware.